Resilienz – ein beeindruckendes Wort für ein wichtiges Familienthema. Einfach gesagt geht es ums „Hinfallen, Aufstehen und daraus Lernen“. Wir stellen zwei Bücher vor, die sich damit beschäftigen, wie Kinder mit Rückschlägen umzugehen lernen und wie die Eltern sie dabei unterstützen können.Wie Kinder lernen „Niederlagen“ zu bestehen
Michaela Sit: „Sicher, stark und mutig. Kinder lernen Resilienz“, Herder 2015, 9,99 Euro
Die erfahrene Wiener Familientherapeutin bringt Eltern das Thema auf 184 Seiten einleuchtend aufbereitet und verständlich formuliert nahe. Dazu tragen auch eingestreute Zusammenfassungen, Textkästen zu Unterthemen und optische Hervorhebungen wichtiger Stichworte bei. Hilfreich sind die vielen praktischen, konkreten Tipps und ihre Erläuterung an Beispielen: Welche Wortwahl empfinden Kinder beim Loben als wirklich aufbauend? Warum erzieht man besser mit logischen Folgen anstatt mit Strafen? In diesem Ratgeber finden sich Leser gut zurecht – nicht zuletzt, weil er nach verschiedenen Altersstufen gegliedert ist. So erfahren Eltern, wie sie schon bei Babys Weichen stellen können und selbst zurückgezogene Jugendliche unterstützend erreichen.
Robert Brooks/Sam Goldstein: „Das Resilienz-Buch. Wie Eltern ihre Kinder fürs Leben stärken“, Klett-Cotta 2013, 19,90 Euro
Das Werk ist mit 374 Seiten üppig geraten, liest sich aber flüssig und bleibt durch zahlreiche Fallbeispiele lebendig. Den Autoren, zwei renommierten amerikanischen Kinderpsychologen, merkt man die jahrzehntelange Praxis an, ihre Beobachtungen gelten auch für Deutschland. Im Kern geht es um zehn Grundsatzempfehlungen an Eltern (z.B. Empathie vermitteln, wirksam kommunizieren, aus Fehlern lernen), deren Umsetzung in Einzelkapiteln erläutert wird. Dabei gehen die Verfasser auch ausführlich darauf ein, welche eigenen Erfahrungen und Fallen selbst engagierten Eltern bei der Förderung ihrer Kinder häufig im Weg stehen und wie man sie überwindet. Wer bereit dazu ist, kann so auch viel über sich selbst lernen.