Damit der Urlaub wirklich schön wird

Urlaubszeit! Wertvolle Zeit, auf die man sich oft wochen-, ja sogar monatelang freut. Ein schönes Gefühl, diese Vorfreude. Sie hat nur manchmal einen Haken: Unsere eigenen Erwartungen. Bloggerin Elke Tonscheidt schreibt über das, was uns zuweilen den Traumurlaub vermiest – und gibt Tipps, wie genau das nicht passiert.

Ihr kennt es sicher: Das Zählen der letzten Tage, bevor etwas Tolles passiert. Ferien zum Beispiel. Gerade der lange Sommerurlaub eignet sich hervorragend dazu endlich mal wieder auszuspannen. Die Seele baumeln und sich einfach nur verwöhnen zu lassen. Doch halt: Einfach nur? Geht das denn?

Ja, wenn man seine Erwartungen daran anpasst, was eigentlich passiert – oder vielmehr passieren soll. Denn wer meint, in der Urlaubszeit könne all das nachgeholt werden, was ansonsten im Alltag versäumt wird, der träumt. Gewaltig sogar. Ein Sommerurlaub kann unsere Freizeit versüßen, uns anregen, ja manchmal auch zu neuartigen Überzeugungen verhelfen. Wenn wir etwas tun, was wir sonst nicht tun (können). Aber ein anderer Mensch werden wir durch wenige Wochen Urlaub wohl eher nicht. Wer sich so etwas zum Ziel setzt, hat bereits vorab verloren.

Aber Ihr kennt sicher auch das: Man kommt gut gelaunt zum Frühstück, die Sonne scheint, das Buffet ist üppig – alles da, um den ersten Ferientag zu genießen. Doch in der Ecke hockt die schlechte Laune. Mitreisende, die griesgrämig dreinschauen, sich vielleicht sogar über lauwarmes Rührei oder sonstige Petitessen beschweren. Mich packt dann neuerdings immer das Mitleid, weniger der Ärger. Klar, ist es doof, wenn jemand die Atmosphäre verschlechtert. Aber erstens bin ich für meine Gefühle selbst verantwortlich (und kann sie steuern) und zweitens sind die Schlechte-Laune-Schieber wirklich arm dran: Sie vermiesen sich gerade die schönste Zeit im Jahr.

Damit dir das nicht passiert, hier ein paar Tipps für gute Urlaubsgefühle:

  • Das richtige, passende Reiseziel aussuchen und darüber frühzeitig in der Familie diskutieren. Wenn Kinder partout keine Städtereise wollen, kann es gute Gründe dafür geben. Besser diese vorab verstehen, als sich in Rom zu zerstreiten.
  • Lage, Lage, Lage. Nicht nur für den Immobilienkauf gilt: Wo man wohnt, ist entscheidend. So wie der Süden nicht gleich der Süden ist, ist auch nicht jedes Familienhotel gleich wirklich familiengerecht … Also besser im Vorfeld sehr genau Sorge dafür tragen, welche Region man bucht – und ob man es gern trubelig hat oder eben nicht. Schattenmolche sollten den Süden vielleicht besser ganz meiden oder zumindest die besser passende Jahreszeit aussuchen. Und wer gern Ruhe hat, sollte gerade bei Angeboten für Familien aufpassen.
  • Noch wichtiger sind aber die eigenen Erwartungen! Wenn die beruflichen Wogen im Urlaub weniger hoch schwappen, kommt unser Ego oft erst richtig zum Vorschein. Finde dich besser damit ab, wie du nun mal bist – ein Urlaub allein wird dich nur in seltensten Fällen neu erfinden. Wer beispielsweise nicht gern liest, wird die 10 Bücher, die man unbedingt zum Lesen mitnehmen wollte, bestimmt nicht schaffen. Sie werden jedoch ein schlechtes Gewissen erzeugen, wenn der Stapel nicht kleiner wird …

Deshalb: Bleib(t) besonnen. Ein Urlaub kann niemals alles abdecken, was kühne Träume im Vorfeld versprechen.

Oft geht es ja schon zu Reisebeginn los: Staus, Verspätungen, Koffer nicht rechtzeitig gepackt. Gegen Staus hilft eine gute Reiseplanung, die umso besser wird, wenn man sie nicht erst am Vorabend beginnt. Verspätungen von Bahn und Flugzeugen – sicher ärgerlich. Aber wird es besser, wenn du dir den Frust zu Eigen machst? Und wenn einer den Koffer nicht zu kriegt? Helfen statt palavern.

Dankbar sein, überhaupt reisen zu können

Pack dir besser schon vorher etwas ein, was das Warten erleichtert. Wir leben in Europa in einer Welt, wo alle alles wollen, oft am gleichen Ferientag. Fluglinien sind dafür bekannt, dass sie seit Jahren mit enormen Verspätungen zu kämpfen haben. Das soll nicht verniedlicht werden. Es bringt aber nichts außer Ärger, wenn du am Flughafen schimpfst und und dich grämst. So komisch es sich anhört: Sei lieber dankbar, dass du überhaupt die Möglichkeit zum Verreisen hast.

Einen Rat meiner Bloggerkollegin Sonja Ohly möchte ich noch weitergeben – das nicht unwichtige Thema Finanzen betreffend. Sie sagt: „Am besten früh ansparen damit man sich über Ausgaben während des Urlaubs nicht streiten muss.“ Denn oft entsteht Unfrieden im Urlaub auch deshalb, weil sich Reisende uneins über das Budget sind. Sonja meint: „All-inclusive Angebote können da sehr hilfreich sein. Man muss im Hotel kein Geld mit sich rumschleppen und kann Extra-Ausgaben besser überblicken.“

Sollen die digitalen Freunde mitreisen?

Zuletzt: Sich abstimmen darüber, wer alles mitreist. Damit meine ich nicht die Personen, sondern die Reisebegleiter in Form von Handy, Tablet & Co. In der Regel werden unsere digitalen Freunde mit dabei sein, klar. Aber wie oft wollen wir sie nutzen, wann kommen sie zum Einsatz und wie viel Zeit wollen wir – endlich – mal analog verbringen? Von Angesicht zu Angesicht?

Mit einem Satz: Plane gut und bleib gelassen – dann wird Dein Urlaub vielleicht sogar schöner als Du denkst!


Elke Tonscheidt …

… schreibt für mehrere Blogs – am liebsten für den 2013 von ihr und drei Frauen gegründeten Blog ohfamoos.com. Dort geht es um Mut, Humor und Querdenken, um #volldasguteLeben. Also alles, was man auch auf Reisen gut gebrauchen kann. Schreibt sie mal nicht, organisiert sie ein Event, kümmert sich um ihre Familie oder moderiert für einen Kunden etwas, was Spaß macht.