Verrückte Ostern

Osterfeuer, Goethes Osterspaziergang oder das klassische Eiertrudeln: Zur Feier der Auferstehung Jesu Christi gibt es viele Bräuche und Traditionen. Auch der Osterhase gehört dazu. Das war jedoch nicht immer so: Früher beispielsweise, vor etwa 100 Jahren, gab es Ortschaften, in denen der Storch kam. Wir haben weitere interessante und skurrile Fakten über Ostern herausgefunden.

Andere Länder, andere Sitten

Ostern ist nicht gleich Ostern. In anderen Ländern werden teils skurrile Bräuche gepflegt. In Finnland beispielsweise gibt es statt Eiern sanfte Schläge. Klingt komisch, soll aber an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus in Jerusalem begrüßt wurde. Die Mexikaner mögen es deutlich exzessiver. Fast zwei Wochen dauern die Festlichkeiten dort und haben den Charakter eines Volksfestes inklusive lauter Musik, geschmückten Straßen und tanzenden Menschen, die bis tief in die Nacht feiern. Auch in Luxemburg sind vor allem am Karfreitag  die Straßen voll. Dort sind es aber keine feierwütigen Erwachsenen, sondern Kinder, die mit verzierten Schlehdornsträuchen singend durch die Straßen ziehen. In Irland findet am Ostersonntag in einigen Küstenorten einer der skurrilsten Bräuche statt. Dort gibt es nämlich Heringsbegräbnisse, die sinnbildlich für das Ende der Fastenzeit stehen sollen.

Ostern im Schnee und unterm Sonnenschirm

„April, April, der macht was er will!“ Die Binsenweisheit, die die Wetterkapriolen im April beschreibt, trifft besonders zum Osterfest zu. So musste Ostern 1970  in Deutschland zu Wintermantel und Handschuhen gegriffen werden. 0 bis -5°C zeigten die Thermometer damals an. 30 Jahre später konnte man dann zum Eiersuchen in Badekleidung an den See fahren. Bis zu 30 Grad wurden da gemessen. Ob der Osterhase also auf dem Schlitten oder im Cabrio zu uns kommt, bleibt eine Überraschung.

Wer unterstützt den Osterhasen?

Ostern wird auf der ganzen Welt gefeiert – ein hohes Pensum für den Osterhasen. Dass er das alleine nicht stemmen kann, ist da verständlich. Deswegen hat er Verstärkung! In der Schweiz kümmert sich der Kuckuck um das Verteilen der Eier. In Hessen ist der Fuchs unterwegs und hilft. In Australien übernimmt der Kaninchennasenbeutler den Job des Hasen, da dieser dort als Schädling angesehen wird. Es gibt also genug Hilfe und niemand muss um seine Ostereier bangen.

Warum „Ostern“?

Diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. In den meisten europäischen Sprachen ist die Herkunft des Namens geklärt. „Paques“ im Französischen, „pasqua“ in Italien oder „pasen“ in Holland – diese Begriffe leiten sich vom jüdischen Pessach ab. So heißt das Fest, an dessen Vorabend sich die Kreuzigung Jesu ereignete. Woher kommt aber „Ostern“ oder „Easter“ im Englischen? Es gibt mehrere Theorien. Viele sagen, Ostern komme von „Ostara“, der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin. Der Hase, als ihr heiliges Tier, hätte dann auch seinen Ursprung gefunden. Eine zweite Theorie besagt, dass das Fest schlichtweg nach der Himmelsrichtung Osten benannt ist, in der die Sonne aufgeht, die als Symbol für die Auferstehung Christi verstanden werden kann. Auch der mittelhochdeutsche Begriff „Urständ“ ist Ursprung von Spekulationen, da er „Auferstehung“ bedeutet.

Woher der Name auch immer kommt, wer auch immer den Osterhasen unterstützt, wie warm es auch wird und mit welchen Bräuchen man auch immer feiern mag – wir wünschen auf jeden Fall allen frohe Feiertage und eine erfolgreiche Eiersuche!