Eine Reise als Familie zu planen ist oft anstrengend. Als Paar ist es definitiv einfacher. Dennoch sollte man sich diese gemeinsame Erfahrung als Familie nicht nehmen lassen. Mein Plädoyer: Sammelt mehr oder weniger fern von den vertrauten vier Wänden neue Erfahrungen und wachst gemeinsam. Wie also kann der perfekte familienfreundliche Urlaub aussehen? Bei dem sowohl Eltern als auch Kinder auf ihre Kosten kommen? Und nach dem wir alle entspannter aus dem Urlaub heimkehren als wir vom Heimatort gestartet sind?
1. Eine familienfreundliche Unterkunft
Je nach Alter kann familienfreundliche Unterkunft verschieden ausgelegt werden. Eltern sehr kleiner Kinder fallen eventuell direkt Babywanne, Reisebett und Babynahrung ein. Eltern von Kleinkindern liegen hingegen eventuell Kinderhochstuhl, Betreuungszeiten und das jederzeit griffbereite Töpfchen am Herzen. Und andere wiederum wünschen sich Toleranz gegenüber Kinderlärm, anregende Aktivitäten oder andere Familien. Wichtig ist uns einfach, dass die Unterkunft darauf eingestellt ist, Gäste mit „Familienbedürfnissen“ zu empfangen. Und wir uns als Familien herzlich willkommen fühlen.
2. Familiengerechte Verpflegung
Naturgemäß haben Familienmitglieder häufig verschiedene Ansprüche an das Essen. Genuss ist nicht gleich Genuss. Ich persönlich lege beispielsweise Wert auf kreative, leichte und gesunde Küche mit hohem Gemüseanteil. Unsere Tochter versetzt genau das in Angst und Schrecken. Daher sollte die Unterkunft die Fähigkeit haben, sowohl auf die Vorlieben von Eltern als auch von Kindern einzugehen. Hervorragend, wenn es gelingt, den Kindern so gesundes und dennoch kindgerechtes Essen fernab von Pommes mit Ketchup schmackhaft zu machen.
3. Einfacher Zugang zu familienfreundlichen Aktivitäten
Wir genießen es, wenn wir am Urlaubsort nicht lange recherchieren müssen, welche Aktivitäten für uns als Familie geeignet sind. Und wenn sich die Distanzen in Grenzen halten. Wenn ein Reiseanbieter oder Hotel auf Familien eingestellt ist: Toll. Dann kann man häufig aus unterschiedlichen Angeboten wie Familienyoga, Kurzwanderungen in unberührte Natur, Ausflügen in Tierparks wählen und sich sicher sein: Da sind wir richtig aufgehoben. Auch Spielplätze in direkter Umgebung oder vielleicht ein kleiner angeschlossener Bauernhof sind Gold wert.
4. Ein wenig Luxus für alle Familienmitglieder
Luxus kann für jedes Familienmitglied etwas Unterschiedliches bedeuten. Papa genießt es vielleicht, wenn er einen hoteleigenen Ausschlafservice in Anspruch nehmen kann und nach dem Frühstück Zeit für die Tageszeitung bekommt. Mama möchte sich in einem Wellnessbereich entspannen können und den ersten Kaffee direkt im Bett genießen dürfen. Und die Kinder freuen sich auf den täglichen Zugang zum Pferdestall, einem Kinderspielbereich oder dem Spaßbad. Und dass sie im Urlaub mehr dürfen. Länger aufbleiben beispielsweise. Wichtig ist einfach: Jeder soll sich entspannen dürfen. Denn eine Reise ist nicht ein einfaches Verlagern des Alltags in eine andere Umgebung.
5. All-inclusive oder Ferien-Appartement
Noch vor unserem ersten All-inclusive-Urlaub als Familie war ich skeptisch, was diese Reiseform anbelangt. Waren wir als Pärchen doch Backpacking und Spontanübernachtungen gewohnt. Meine Erfahrung als Mutter allerdings zeigt: Kaum etwas ist entspannter als sich rundherum umsorgen zu lassen oder alternativ jederzeit Zugang zum eigenen Kühlschrank im Ferien-Appartement zu haben. All-inclusive ist nicht gleich All-inclusive. Es bedeutet hauptsächlich, dass uns viel von der Organisation der Rahmenbedingungen abgenommen wird und wir als Eltern nicht bei jedem Essen kalkulierend in den Geldbeutel blicken müssen. Was ist entspannender?
6. Persönliche und kreative Kinderbetreuung
Es ist keine Schande, wenn wir uns als Eltern im Urlaub etwas Zeit für uns oder als Paar wünschen. Vor allem dann, wenn man die Kinder in fürsorglichen Händen weiß und diese die Betreuungszeit kaum erwarten können, hält sich das schlechte Gewissen zum Glück in Grenzen. Kinder brauchen andere Kinder zum Spielen und Austauschen. Auch im Urlaub tut das gut. Und wenn gemeinsames Backen, die Natur erkunden oder Werkeln mit liebevollen Betreuern auf dem Programm steht: Umso besser.
7. Gemeinsame wertvolle Zeit als Familie erleben
Das Wichtigste am Ende. Aber was ist wertvolle gemeinsame Zeit? Für eine Familie kann es ein gemeinsames Sporterlebnis sein. Das Erklimmen eines Berggipfels. Das Hinabrodeln eines Schlittenhangs. Das einfache Erfreuen an einem wirklich guten Essen. Oder Zeit nehmen für gemeinsame Spiele. Wichtig ist: Urlaub soll Familie verbinden und zur wunderschönen Erinnerung werden.
Christina Burkhardt
… ist Sozialpädagogin und hat als Bildungsreferentin Jugendliche durch das Freiwillige Ökologische Jahr begleitet. Darüber hinaus hat sie sich als Journalistin im sozialen Bereich engagiert. Als Mutter geht sie nun gemeinsam mit Mann und Kind in nachhaltigem, aktivem und kreativem Reisen auf. Naturpädagogik, Wandern und Slow Travel liegen ihr dabei besonders am Herzen. Ihre Erfahrungen als reisende Familie gibt sie seit über vier Jahren im Rahmen des Familienreiseblogs Reisemeisterei weiter.
www.reisemeisterei.de