Wie Kinder lernen „Niederlagen“ zu bestehen

Scheitern gehört zur kindlichen Entwicklung.

Warum wachsen manche Kinder, die schlimme Erfahrungen machen mussten, trotzdem zu starken Erwachsenen heran? Warum verlieren andere den Halt schon bei weit kleineren Wechselfällen des Lebens? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die sogenannte Resilienzforschung.

Es ist nicht zu vermeiden: Sie werden sich wehtun.

Wie resilient, also widerstandsfähig gegen seelische Herausforderungen Kinder sind, beruht teils auf Veranlagung. Ohne Frage jedoch kommt den wichtigsten Bezugspersonen eine tragende Rolle zu, und hier sind wir Eltern im Spiel. Viel würden wir darum geben, unsere Kinder vor Leid zu bewahren, vor dem Verrat des Freundes, der Außenseiterposition in der Schule, dem großen Liebeskummer. Doch leider ist sicher: Unsere Kinder werden sich wehtun. Nicht nur ein bisschen die Nase stoßen, sondern Pein aushalten müssen. Die gute Nachricht der Forscher: Eltern können viel dazu beitragen, dass ihre Kinder aus Krisen sogar gestärkt hervorgehen.

Was ist besonders hilfreich?

Die Basis bilden verlässliche und tragfähige Bindungen, das Gefühl, geliebt und angenommen zu sein, so, wie man ist. Nicht zu unterschätzen ist die Vorbildrolle. Kinder nehmen genau wahr, wie Eltern mit Krisen umgehen, und lernen dadurch eigene Reaktionsmuster: Was machen die Großen, wenn sie „hinfallen“? Einfach aufstehen und es mit Humor nehmen? Oder auf den bösen Stolperstein schimpfen und verzweifeln? Wichtig ist es auch, einige Grundkompetenzen zu vermitteln. Kommunikationsvermögen befähigt, auf andere zuzugehen und in Krisen Unterstützung zu finden. Kreativität und Fantasie helfen, sich unterschiedliche Lösungswege vorzustellen und vorab im Geiste zu beschreiten.

Einfühlung und Eigenwahrnehmung

Einfühlungsvermögen öffnet die Tür, um die eigene Wirkung auf andere Menschen zu verstehen, deren Reaktionsweisen nachzufühlen und manches weniger persönlich zu nehmen. Eine realistische Eigenwahrnehmung ist wertvoll: Nur wer seine Stärken kennt, kann sich, aus eigener Kraft wohlgemerkt, freudig erlebte Erfolge verschaffen – nach allen Forschungsergebnissen ein tragender Baustein für Resilienz.

Talente sind wichtig

Darum sollten Kinder vorrangig ermutigt werden, Talente zu pflegen, sich sogenannte „Kompetenzinseln“ aufzubauen, statt verbissen Schwächen zu bekämpfen. Was natürlich nicht gleichbedeutend ist mit einem reinen Lustprinzip, denn auch Selbstdisziplin will gelernt werden … Klingt einerseits fast selbstverständlich, ist aber mitunter schwer umsetzbar? Auch Große sollten an sich glauben: Laut einer ELTERN-Studie hadern Erziehende zwar oft mit sich. Aber 92% der Sechs- bis Zwölfjährigen halten ihre Eltern für die besten der Welt!

Auch in der vamos Kinderbetreuung ist Resilienz ein Thema. Buchtipps zum Weiterlesen finden Sie hier.