Gut 9.000 Kinder- und Jugendbücher erscheinen jährlich. Da ist es gar nicht so einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen. Kinderbuch-Expertin Maria Linsmann-Dege erklärt, woran Eltern ein gutes Kinderbuch erkennen.
Spannungsbogen und Handlung
Grundsätzlich lässt sich sagen, ein gutes Kinderbuch muss eine gute, spannende Geschichte erzählen. Dazu gehört zunächst eine nachvollziehbare Einleitung mit der Vorstellung der auftretenden Figuren.
Kinder nicht überfordern
Auch das „Setting“ sollte einleuchten – wo und in welcher Umgebung spielt die Geschichte? Die Story selbst braucht Spannung, sie sollte in einem Höhepunkt gipfeln und sich am Ende nachvollziehbar auflösen. Je kleiner die Kinder sind, desto wichtiger erscheint mir ein „gutes“ Ende, das die Kinder entlastet.
Ein altersgerechtes Ende
Ältere Kinder und Jugendliche können viel eher ein offenes oder gar trauriges Ende aushalten. Für ganz entscheidend halte ich, dass ein Buch an die Lebenswelt der Kinder anknüpft. Wunderbar, wenn es Identifikationsfiguren bietet.
Für jedes Alter die passende Sprache
Natürlich sollte auch sprachliche Niveau des Buches stimmen. Was heißt das? Die verwendete Sprache muss zugleich treffend und anschaulich sein. Kinder wollen verstehen!
Zur Person
Prof. Dr. Maria Linsmann-Dege ist Kunsthistorikerin und leitete 15 Jahre lang das Bilderbuchmuseum Troisdorf. Sie war Mitglied zahlreicher Kinder- und Jugendbuch-Jurys. Seit 2013 ist sie Teil der Jury des vamos Illustratorenwettbewerbs, der alle zwei Jahre zur Förderung des Künstlernachwuchses ausgetragen wird.